1890 - 2015: 125 Jahre Bergbahn in Heidelberg

Das Jahr 2015 war ein ganz besonderes für die Bergbahn in Heidelberg: Die untere Bahnstrecke feierte ihren 125. Geburtstag.

Am 30. März 1890 nahm die untere Bergbahn ihren Betrieb auf. Heute, 125 Jahre nach ihrer ersten offiziellen Fahrt, ist sie mehr denn je ein Tourismusmagnet: Rund 1,8 Millionen Gäste nutzen die Heidelberger Bergbahnen jährlich – die untere, inzwischen durch moderne Wagen ersetzte Bahn, und die obere „alte Dame“ mit den über 100 Jahre alten, aufwändig restaurierten Originalwagen.

125 Jahre Bergbahn –
Zur Geschichte eines Heidelberger Wahrzeichens

 

Damals wie heute: Gut Ding braucht Weil

Die Vor-Geschichte der Bergbahn startete im Jahr 1873. Damals stellte der Schweizer Nikolaus Riggenbach den Heidelbergern erstmals Pläne für eine Zahnradbahn „hoch auf den Berg“ vor. Von Beginn an bewegten das Vorhaben die Gemüter: Welches technische Konzept war das passende? Welche Trasse die geeignete? Welche Beeinträchtigungen des Landschaftsbilds um das Schloss waren zu befürchteten? Und was sollte aus den Eseltreibern werden, die bisher Touristen und Einheimische per Esel zur Molkenkur brachten und Einnahmeverluste vorhersahen? Die Diskussionen nahmen anderthalb Jahrzehnte in Anspruch. In 1888 schließlich erhielten die Gebrüder Leferenz, die Begründer der HSB und die Planer der Bergbahn, die Konzession für ihren Bau und Betrieb. Ab dann ging alles schnell: Am 13. August des gleichen Jahres wurde bereits feierlich der erste Spatenstich gesetzt.

Bergbauarbeiten für den Tunnel zur Molkenkur
Bautrupp bei der Verlegung der Strecke durch den Wald
Die alte untere Bergbahn

Bergbauarbeiten bis zur Molkenkur

Gut anderthalb Jahre dauerte der Bau. Die Arbeiten waren mit tiefen Bergeinschnitten verbunden, umfassten Gleisbau und Mauerarbeiten, den Bau von acht Unterführungen, einem 110 Meter langen Tunnel und drei Stationen – Kornmarkt, Schloss und Molkenkur. Pferdewagen transportierten Holzbalken und andere Baumaterialien den Berg hoch und im Gegenzug Erdmassen nach unten; schwere Stahlschienen und eiserne Querschwellen wurden mit Menschen- und Pferdekraft aufwärts geschleppt. Kurz vor der Eröffnung der Strecke konnten zwei Wagen für je 50 Personen – einer für die Fahrt nach oben, einer als Gegengewicht für die Talfahrt – aufs Gleis gesetzt werden. Am 30. März 1890 wurde die untere Bergbahnstrecke schließlich feierlich eingeweiht.

1907 – Die Bahn zum Königstuhl kommt dazu

Weitere siebzehn Jahre später bekam die untere Bergbahn Gesellschaft: Seitdem ist die obere Bergbahn, heute noch mit den Originalwagen von damals, auf der Strecke unterwegs, Die untere Bahn wurde bei dieser Gelegenheit vom Wasser- auf Strombetrieb umgestellt. Ein Maschinist – in ständigem Kontakt mit den Wagenbegleitern der Bergbahn - steuerte per Knopfdruck die Geschwindigkeit der Bahn. Kommuniziert wurde über elektrische Klingelsignale.

Modernisierungen und Denkmalschutz

In den folgenden Jahrzehnten gab es immer wieder Modernisierungen an beiden Bahnen. 1961/1962 beispielsweise war die untere Bergbahn mehrere Jahre geschlossen; damals wurde die alten Wagen auf der unteren Strecke gegen neue ausgetauscht. Umfassende Modernisierungen erlebten die beiden Bergbahnen auch 1997 und zuletzt 2002 bis 2005. Bei der letzten umfassenden Renovierung wurden die beiden Wagen der unteren Bergbahn durch die heute eingesetzten modernen Fahrzeuge ersetzt. Die fast einhundert Jahre alten Wagen der oberen Bahn wurden währenddessen in die Schweiz transportiert und dort generalüberholt. Diese Reise übernimmt die „alte Dame“, seit 2004 ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung, übrigens alle zehn Jahre bei der regelmäßigen Sonderinspektion zuletzt im Jahr 2014.

Schlossticket

Ein Meilenstein in der jüngeren Geschichte der Bergbahnen war die Einführung des Kombitickets, heute Schlossticket genannt. Der kombinierte Eintritt für Schloss und Bergbahn wurde im Jahr 2010 eingeführt hat sich als voller Erfolg erwiesen: die Anzahl der Fahrgäste nimmt seither kontinuierlich zu: Rund 1,8 Millionen Fahrgäste nutzen die Bergbahn jährlich.

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